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Rundbrief Nr. 221
Januar 2024

Die Hamas und der Gazakrieg - Bericht 14. November 2023



Gutes tun über das Ableben hinaus

Meir Panim Gratis-Restaurants
Mimi Rozmaryn, unsere Kontakt-person zu Meir Panim.
Meir Panim ist eine gemeinnützige israelische Organisation. Sie hilft verarmten Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Religion. Zurzeit unterhält Meir Panim fünf Gratis-Restaurants. Auch Nahrungsmittelpakete, Kleider, Schuhe, Decken, Heizöfen usw. werden an Bedürftige abgegeben. Wer immer vorbeikommt, wird mit Liebe und Respekt behandelt. Viele Freiwillige helfen ehrenamtlich mit, doch Meir Panim ist hauptsächlich auf grosszügige Spenden angewiesen. Zusätzlich gibt es Sozialprogramme, Jugend- und Kinderhilfe. So hilft Meir Panim auf verschiedene Weise, der Armut in Israel entgegenzuwirken.

Meir Panims vielseitiger Dienst während des Krieges

631'000 warme Mahlzeiten wurden seit dem Kriegsausbruch am 7. Okt. 2023 Soldaten und evakuierten Familien serviert (Stand 3. Dezember).

300 freiwillige Helfer unterstützen zurzeit täglich Meir Panims vielseitigen Dienst.

2'000 evakuierte Familien aus Südisrael erhalten tägliche Mahlzeiten. Meir Panim sorgt auch für Unterkünfte, Haushaltartikel, Kleider und Spielsachen.

Der wöchentliche «Gratis-Markt» hilft Tausenden von evakuierten Familien. In Tiberias war dieser Markt in weniger als einer Stunde leer.

In Dimona wurden an reguläre Bedürftige sowie an unzählige evakuierte Familien Challah-Brote für den Sabbat verteilt.

(Evakuierte sind Israelis, die bisher in Grenznähe wohnten, seit dem Hamas-Überfall und dem vermehrten Raketenbeschuss aus Gaza und dem Libanon vorübergehend ins Landesinnere zogen. Man spricht von 230'000 Binnenflüchtlingen.)

Meir Panim bringt somit vielen vom Krieg betroffenen und traumatisierten Menschen etwas Licht und praktische Hilfe.

Leben im Luftschutzkeller

Meir Panim freut sich, den erhaltenen Dankesbrief der Familie Levy aus Ashkelon weitergeben zu können. Ashkelon steht unter ständigem Beschuss, über 1’200 Raketen wurden abgeschossen und über 190 schlugen ein.

Die Geschichte der Familie Levy ist nur eine von tausenden erschöpften Familien in südisraelischen Städten, die unsere Hilfe brauchen. Wir von Meir Panim können zwar das Trauma oder die Angst nicht abwenden, aber mit Ihrer Hilfe können wir diesen Familien Erleichterung und Hoffnung vermitteln, indem wir sie mit dem Nötigsten versorgen.

Brief von Frau Levy an Meir Panim

Liebe Freunde

Der wohltuende Einfluss, den Sie in den letzten Wochen auf unsere sechsköpfige Familie hatten, war unbeschreiblich! Von unserem Jüngsten, Eli, gerade 5 Monate alt, bis zu unserem Ältesten, Noam, 16. Sie von Meir Panim haben die Atmosphäre in dem kleinen Luftschutzkeller verändert, den wir mit fünf anderen Familien teilen.

Seit mein Mann David als Reserve-Soldat in der IDF dient, habe ich mich sehr allein und erschöpft gefühlt bei dem Versuch, unsere Familie über Wasser zu halten. Obwohl die Kinder draussen auf dem Rasen ihr Lieblingsspiel Fussball spielen, geraten sie ständig in Panik, wenn die Sirenen losgehen, wenn sie die dumpfen Geräusche der Raketen hören, die in unserer Stadt einschlagen, und wenn sie vor dem Tod davonlaufen…

Doch dank Ihnen haben wir gesehen, dass es noch Licht gibt. Die täglichen warmen Mahlzeiten, die spannenden Spielsachen und Spiele und die bequemen Matratzen haben unseren endlosen Aufenthalt im Luftschutz-Bunker erträglicher gemacht, vor allem für den kleinen Eli, der die bunten Rasseln und Bücher, die Sie uns geschenkt haben, über alles liebt.

Diese Ablenkungen geben Hoffnung und Ruhe vor dem Krieg des Grauens um uns herum. Wir können es kaum erwarten, dass der Krieg zu Ende ist, damit auch wir Ihnen etwas Gutes tun können für all das, was Sie für uns getan haben!

Mit unendlicher Dankbarkeit,

Familie Levy

Gaben für Meir Panim leiten wir vollumfänglich weiter.





KRIEGSOPFER
Der Kibbuz Nahal Oz wurde 1953 von jüdischen Pionieren gegründet.

Kibbuz-Bewohnerin Sarah erzählt: «Wir waren einfache Bauern. Meine fünf Kinder spielten fröhlich auf den Feldern mit all den anderen Kindern, während die Männer hart auf den Feldern arbeiteten. Wir teilten das Land mit 150 anderen Familien, melkten die Kühe und bestellten die Felder gemeinsam.

Jetzt wird mein Mann in Gaza gefangen gehalten, unsere Felder sind ein Kriegsgebiet, und unser Haus ist nur noch Asche.

Das Lachen der Kinder ist durch Stille und Angst ersetzt worden. Meine Kinder sind überfordert, weil sie alle ihre wertvollen Besitztümer verloren haben. Mein Sohn Zohar hat sein Keyboard nicht mehr, das Musizieren war seine Art, schwere Zeiten zu überstehen.

Alle haben Freunde, die ermordet wurden… das sind unsere Nachbarn, der Postbote, die Kassiererin in unserem kleinen Lebensmittelladen – sie sind einfach nicht mehr da…»

Es gibt 150 Geschichten von Familien aus dem Kibbuz Nahal Oz – Geschichten von Verlust, Trauer und Hoffnung, wie die von Sarah…

Diese überlebenden Familien benötigen dringend lebensnotwendige Dinge.

Diese Mädchen schrieben die Namen zweier Freundinnen auf Blätter und drückten damit ihre Liebe und Hoffnung auf deren baldige Rückkehr aus.

Und hier noch eine andere tragische Geschichte, erzählt von Aviel Gabay, dem Bruder von Shani Gabay

Shani wäre am 29. November 26 Jahre alt geworden. Sie ging auf dem Nova-Festival tanzen und kam nicht mehr zurück.

Gleich zu Beginn versuchte Shani vor den Terroristen zu fliehen und wurde dabei von mehreren Kugeln in ihr linkes Bein getroffen. Danach versteckte sie sich mit anderen Menschen in einem Gebäude, aber die Terroristen kamen immer näher, und so mussten sie so schnell wie möglich fliehen. Da sie verletzt war, standen ihr zwei andere Mädchen bei. Zusammen fanden sie in einem verlassenen Krankenwagen Schutz. Doch die Terroristen feuerten eine Panzerfaust auf das Fahrzeug ab und töteten alle drei jungen Frauen.

Shani war ein wunderschönes Mädchen, strahlend und fröhlich. Ihr Jurastudium hatte sie mit Auszeichnung abgeschlossen, sie engagierte sich ehrenamtlich für die Umwelt und suchte Pflegestellen und Adoptionen für Hunde und Katzen. Sie liebte den Strand und das Surfen, bereiste gerne die Welt, um neue Kulturen und Menschen kennenzulernen.

Shani hinterlässt ihre Eltern, einen älteren Bruder, eine jüngere Schwester und einen Hund, den sie wie ein Kind liebte. Wir vermissen Shani, unseren Sonnenschein

Soforthilfe für Kriegsopfer in Israel wird zu 100 % weitergeleitet.





Hilfe tut not – helfen tut gut
Diaconia Internationale Hilfe ist in verschiedenen Städten und Dörfern Armeniens tätig. Sargis Svaryan ist vollzeitlicher Mitarbeiter bei Diaconia
Sargis, unser Mittelsmann in Armenien, und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Aufgrund unserer erneuten Spendenüberweisung schreibt er uns:

Vielen Dank für die Überweisung! Etwa 30 vertriebene Familien aus Karabach besuchen unser Büro jeden Tag. Es ist sehr bewegend für uns, ihre Geschichten zu hören. Sie erzählen und weinen. Sie berichten, dass sie gezwungen waren, ihre Häuser, Gärten, Vieh und Eigentum in Karabach zurück zu lassen. Aber jetzt kommen sie und bitten uns, ihnen zu helfen, damit sie nicht frieren müssen.

Elektro-Öfen für geflohene Familien aus Berg-Karabach.
Als ich heute die Spenden-Ankündigung erhielt, lagerten wir gerade Elektro-Öfen für die Flüchtlinge in unserem Lager.

Ihr Freunde von rea ISRAEL, ihr leistet eine grossartige Arbeit für diese hoffnungslosen Menschen! Gott segne euch!

Da in der Schweiz und in Europa ja immer wieder das Thema der Strommangellage aktuell ist und zudem diese Heizkörper nicht sehr effizient sind, fragten wir Sargis zurück. In Armenien ist tatsächlich die Situation anders, weil es keine festinstallierten Heizungen gibt. Er schreibt uns: Familien, die aus Karabach nach Armenien vertrieben wurden, bevorzugen Mietwohnungen zu günstigen Preisen. Doch solche sind sehr alt und ohne Gasleitungen. Es ist bereits schon recht kalt hier, und so muss mit Strom geheizt werden.

Hochwillkommene warme Decken gegen die kalten Nächte fern der Heimat.
Ernährer tot – Familie geflohen

Ein weiterer Bericht von Sargis Svaryan

Die Familie von Armine Stepanyan (38) ist eine von zehntausend unglücklichen armenischen Familien aus Berg-Karabach. Zwanzig Jahre lang lebte Armine mit ihrem Mann Mkhitar in der Stadt Stepanakert. In ihrer harmonischen Familie wurden drei Kinder geboren: Armen (19), Arsen (17) und Razmela (12). Beide Eltern arbeiteten in der Armee als Soldaten. Sie bauten sich ein eigenes Haus und schufen gute Bedingungen für ihre Kinder.

Sie hatten noch viele Träume und Wunschziele, doch diese begannen zu schwinden, als Berg-Karabach von Aserbaidschan blockiert wurde. Während neun Monaten wurde es stets schwieriger, etwas Essbares zu finden.

Und dann, nach der langen Belagerung, startete Aserbaidschan einen Grossangriff auf Berg-Karabach und öffnete erst nach diesen blutigen Tagen den Korridor, die einzige Strasse, die Berg-Karabach mit Armenien verbindet. Vorher waren sie monatelang abgeriegelt, jetzt wurden sie hinausgedrängt, enteignet und vertrieben.

Mkhitar, der Vater, begab sich mit seinem Wagen wie so viele andere zur einzigen Tankstelle in der Nähe der Stadt, um vollzutanken, bevor er seine Familie nach Armenien in Sicherheit bringen wollte. Doch dort explodierte ein Treibstoffdepot. Hunderte kamen dabei ums Leben, auch Mkhitar.

Der Rest der Familie konnte mit Freunden nach Armenien fahren und nur ihre Dokumente mitnehmen. Zu ihrer grossen Trauer kam hinzu, dass sie nicht wussten, wie es weitergehen sollte, denn in Armenien hatten sie weder Verwandte noch Freunde.

Die Familie samt Armines Mutter Srbuhi (64), bekam vorerst einen Platz zum Übernachten in einer Schule in Armavir. Mit mehreren anderen Familien teilten sie sich dort ein grosses Zimmer.

Dank der Spenden von rea ISRAEL besuchte die internationale Hilfsorganisation Diakonia diese Familien und half ihnen mit Lebensmitteln und lernte ihre Bedürfnisse kennen.

Grossmutter Srbuhi und Enkelin Razmela freuen sich über die von Diaconia erhaltene Wohnungseinrichtung.
Bereits sind einige Wochen vergangen, aber da die Zahl der an der Tankstelle verbrannten Menschen sehr hoch war, trauert Armine immer noch in ihrem Herzen und wartet darauf, dass die Labors die Leichenteile ihres Mannes durch Analysen finden und die Beerdigung durchgeführt werden kann.

Inzwischen zog Armine mit ihrer Mutter und den drei Kindern in eine Zwei-Zimmer-Mietwohnung in der Stadt Metsamor. Doch es fehlte an allem. Als Diaconia davon erfuhr, kaufte sie Tisch, Stühle, Betten, Bettwäsche und Kleiderschrank, wodurch sich ihre Lebensbedingungen etwas normalisierten.

Die Zahl der Vertriebenen bewegt sich bei 105'000. Diaconia versucht ihr Bestes, um mit Ihren Spenden so vielen wie möglich zu helfen.

Gott segne Sie und Ihre Familie!

Gaben für arme Familien in Armenien leiten wir zu 100 % weiter.





Aus dem Würgegriff der Drogen zur Freiheit in Jesus Christus
Zeugnis von Igor Divenko, 32

Igor, süchtig, ohne Jesus, ohne Hoffnung, ohne Perspektive.
Mehr als alles andere brach es Igor das Herz, als ihm seine Schwester seinen geliebten Hund Candy wegen seines Drogenmissbrauchs wegnahm. Igor aus der Stadt Simferopol (Krim) konnte sich nach mehreren Überdosen Heroin nicht mehr um den kleinen hübschen Yorkshire-Terrier kümmern. Es war Igors Glück, dass seine Freundin das Heroin inhalierte und es nicht wie Igor spritzte. Dadurch blieb sie länger bei Bewusstsein und konnte ihm mehrmals das Leben retten, wenn er jeweils nach einer Überdosis ohnmächtig wurde und das Bewusstsein verlor.

Im Alter von 15 Jahren hatte Igor begonnen, Ecstasy und andere leichte Drogen zu konsumieren. Doch schon bald war es Heroin und Kokain. Er liebte Tattoos und Board-Skating. Das war seine Leidenschaft. Aber die innere Leere trieb ihn zu mehreren Überdosen und kriminellen Aktivitäten.

Nach seiner Einwanderung nach Israel verschlimmerte sich seine Sucht. Mit einigen Unterbrechungen lebte er dann während zehn Jahren auf der Strasse. Aufgrund seiner Sucht und des langen Missbrauchs seines Körpers musste er das Heroin inhalieren, wenn er in seiner Verzweiflung keine Venen zum Spritzen finden konnte.

Igor, frei von Drogen, frei durch Jesus, frei für ein erfülltes Leben!
Igor verlor die Hoffnung. Doch eines Tages traf er einen Pastor der Gemeinde von «Living Israel» in Haifa, der ihm sagte, dass es mit Jesus einen Ausweg gebe. Während mehrerer Monate sprach der Pastor mit ihm über Gott und darüber, was Gott für Igor tun könne. Dann, eines Tages, hob Igor die Hände und ergab sich, um in die Rehabilitation der messianischen Gemeinde einzutreten. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in einem der 18 Reha-Zentren von «Living Israel», trat Igor in die Internationale Bibelschule für Jüngerschaft in Haifa ein.

Jetzt ist er clean und lernt, die neuen Wege des Lebens mit Jesus zu gehen. Nach einer starken Begegnung mit Gott verspürt er kein Bedürfnis mehr, Drogen zu nehmen und zu stehlen. Stattdessen durchströmt Freude und Freiheit in Christus seine Seele und seinen Leib.

"Ich bin eine neue Schöpfung Gottes", sagt Igor.

Gaben für die Obdachlosenarbeit in Rishon LeZion – Living Israel leiten wir vollumfänglich weiter.



Unermüdlicher Einsatz für Holocaust-Überlebende
Bericht von Marianne Yaron

Michael und Marianne Yaron sind die Begründer und Leiter der Tehilat-Yah-Gemeinde und der gemeinnützigen Gesellschaft „Maim Haim Hinam“ in Rishon LeZion.

Wir sind Gott sehr dankbar für die Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten unserer Stadt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man an Orte denkt, wo messianische Dienste auf Widerstand stossen.

Wir sind auch dankbar für die bereits seit über zehn Jahren bestehenden Kontakte mit dem Klub der Holocaustüberlebenden und dem Klub der Kriegsveteranen (beide russisch-sprachig). Beim Verteilen von Nahrungsmittel-Coupons gibt es hin und wieder “Adressfehler” in uns übermittelten Listen, und so wurden wir kürzlich zu einem weiteren Holocaustüberlebenden, Josef, geführt. Er lebt mit seiner Frau seit ihrer Aliyah aus der ehemaligen Sowjetunion in den Neunzigerjahren in Israel.

Josef und Yitzhak gehören der Generation von Überlebenden an, die gegen Kriegsende im Lager geboren wurden. Sie können sich kaum mehr an diese schreckliche Zeit erinnern. Beide russisch-sprachig, drücken sie ihre Dankbarkeit darüber aus, in Israel ein neues Zuhause gefunden zu haben.

Rivka und Michael.
Rivka gehörte zu den ältesten Holocaust-Überlebenden. Durch einen Kindertransport gerettet, hatte sie mit zwanzig Jahren mausarm noch vor der Staatsgründung geheiratet, viele Jahre mit ihrem Mann im Kibbuz gelebt und beim Aufbau des Staates Israel mitgeholfen. Während fast eineinhalb Jahren besuchte ich sie wöchentlich. Sie freute sich immer riesig über unseren Besuch. Trotz ihres schwächer werdenden Gedächtnisses und einsetzender Demenz, hatte ich mehrere Male die Möglichkeit, mit ihr über Gott zu sprechen. Nun starb sie im Alter von 98 Jahren. Ihr Andenken wird mir und uns immer selig sein! In etwa so sagen es die Juden, wenn sie von einer verstorbenen Person sprechen.

Rachel haben wir durch ihre Tochter kennengelernt. Sie wurde in Marokko geboren, und, obwohl es dort – Gott sei Dank! - keine Konzentrationslager gab, bekam die jüdische Bevölkerung aufgrund der Vichy-Regierung Verfolgung und Antisemitismus zu spüren. Rachel wurde in einem Ghetto geboren. Nach der Einwanderung nach Israel musste sie wie so viele andere ihr Leben von neuem aufbauen. Seit vielen Jahren Witwe, trauert Rachel um zwei ihrer Kinder, die auf tragische Weise umkamen.

Marianne und die Betreuerin Mila bei der betagten Silvia.
Die zehn Jahre jüngere Tamar besuche ich nun regelmässig. Sie leidet nicht nur seit Jahren an Depression, sondern auch an Parkinson und hat deshalb ihre Zeiten, wo sie einfach nur im Bett liegt, denn da ist es ihr am wohlsten. Tamar hat eine sehr liebevolle und aufmerksame Betreuerin. Ich bete, dass ein Gespräch über Gott bald möglich sein wird und ich ihr von seiner Liebe erzählen kann.

Silvia kennen wir nun bereits seit vielen Jahren. Sie ist dement, hört und sieht fast nichts mehr. Kinderlos, hat sie ihren Mann bereits vor vielen Jahren verloren. Eines Tages traf diese einsame Witwe im Park auf Mila, und Gott führte die zwei Frauen zusammen. Als sie noch kräftiger war, kam Silvia regelmässig mit Mila in die Gemeinde, und wir durften sie unter ihrer Dusche taufen. Mila, ausgebildete Ärztin aus Moldawien, ist seit Jahren die offizielle Betreuerin von Silvia und tut diesen Dienst mit viel Freude, Ausdauer und Gebet. Wir besuchen Silvia und helfen den zwei Frauen mit Nahrungsmittelgutscheinen.

Auch Rima und Eleonora sind Mitglieder unserer Gemeinde, können aber aus gesundheitlichen Gründen nicht oft an unseren Anlässen teilnehmen. Beide sind da, wo sie sind, im Hostel und im Altersheim, ein Licht für ihre Umwelt und haben grossen Glauben. Das ist eine echte Ermutigung.

Wir sind dem Herrn so dankbar für Eleonora, die ein Teil unserer Gemeinde ist. Während des Krieges war sie als kleines Kind mit ihrer Familie auf sowjetischer Seite ständig auf der Flucht, litt an grossen Entbehrungen und Angst. Sie verlor ihren Vater und ihren Bruder im Krieg. Eleonora ist seit langer Zeit Witwe, kam hier in Israel zum Glauben und liess sich in unserer Badewanne taufen. Vor einigen Monaten ist sie gestürzt und kam deshalb in ein Altersheim. Anfangs haderte sie mit dieser drastischen Veränderung, doch Gott wirkt an ihrem Herzen, und nun versucht sie, das Beste aus der Situation zu machen.

Michael im Klub der Holocaust-Überlebenden.
Zu den Festtagen, so auch dieses Jahr zu Rosch HaSchana, trifft sich der Klub der Überlebenden der Gettos und Vernichtungslager in ihrem Lokal. Unter ihnen haben wir herzlichen Umgang mit Sergej, der diese Anlässe organisiert und leitet. Er hat seine eigene Herausforderung mit seiner dementen Ehepartnerin, die er liebevoll betreut. Wir sind mit Sergej und dem Klub seit 2008 im Austausch. Wir beschenken den Klub seit 2008 regelmässig mit Nahrungsmittelkarten und kommen für die Auslagen ihrer Treffen auf.

Marianne Yaron mit Grisha.
Wir haben regelmässig Kontakt mit einem Altersheim für Holocaustüberlebende in Maalot und dort war vor kurzem Not an teuren Dusch- und WC-Stühlen. Da wollten wir uns investieren, da die Hilfe direkt den Heimbewohnern zugutekommt.

Ein kleiner Ausblick, an dem wir Sie teilnehmen lassen wollen: Vor ein paar Wochen lernten wir eine gläubige Frau kennen, die durch ihre Arbeit Einblick in sehr viele soziale Bereiche hat. Durch sie wird in Kürze ein Treffen mit einem Altersheim in Haifa zustande kommen, wo wir uns investieren wollen.

Ein weiteres Projekt befindet sich in Jerusalem, wo älteren Menschen, unter ihnen Holocaust-Überlebenden, die Möglichkeit geboten wird, sich morgens zu treffen und kreativ zu sein. Auch diesen Ort werden wir nach den Feiertagen besuchen und gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie wir solche Menschen unterstützen können. Wir sind dem Herrn dankbar für neue Beziehungen und Möglichkeiten, wie wir für diese Generation aktiv sein können.

Zuletzt ein Gebetsanliegen: im Norden und im Raum Jerusalem gibt es eine Art Nottelefon für Holocaust-Überlebende. Wir beten, dass ein solches Telefon auch in unserer Region (Rishon Lezion/Tel Aviv) eingerichtet werden kann und so der Weg zwischen Not und Hilfe kürzer und direkter wird.

Wir danken Ihnen, liebe Freunde von rea ISRAEL, für Ihre Unterstützung. Wir benötigen weiterhin Ihre Gebete, dass wir mit diesen kostbaren Menschen von Gott geleitete Gespräche führen können, und sie noch vor ihrem Tod mit Gott versöhnt werden dürfen.

Hilfe für Holocaust-Überlebende leiten wir vollumfänglich weiter.



Die Hamas und der Gazakrieg
von Winfried Balke

Zur Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte gehört der freiwillige Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 2005, um – lt. Ariel Sharon – den dort lebenden Arabern die Entwicklung eines eigenständigen Gemeinwesens zu ermöglichen. 2007 übernahm die Hamas dort die Macht.

Die Hamas war 1987 als Zweig der Moslembruderschaft gegründet worden. Ihr erklärtes Ziel ist es, Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen. Sie wird – mit Recht - von EU, USA und Israel als Terror-Organisation eingestuft.

Die Fatah, 1964 gegründet, ist eine politische Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten und stärkste Fraktion in der Befreiungsorganisation PLO. Ziel der Fatah unter Leitung von Abbas ist „die komplette Befreiung Palästinas“.

Im Oslo-Abkommen 1993 sagte die Fatah, sie erkenne Israels Existenzrecht an und schwöre dem Terror ab…

Hamas und Fatah bekriegen sich trotz grundsätzlich sehr ähnlicher Ziele aufs Schärfste. Nun gelten in letzter Zeit Fatah und A. Abbas als zunehmend schwach. Das gab der Hamas Auftrieb unter den „Palästinensern“.

Am Sabbat, dem 7. Oktober 2023, am Feiertag der Freude über die Torah (Simchat Torah) drangen Massen von Hamas-Terroristen in israelisches Gebiet ein, metzelten auf barbarischste Weise unschuldige Juden nieder, trampelten triumphierend auf deren Leichen herum, enthaupteten Babys oder verbrannten sie bei lebendigem Leibe, zerrten sogar Omas auf Motorräder und verschleppten wohl über 230 Juden in unbekannte Verstecke im Gazastreifen.

Wie kam es zu dieser Katastrophe?

- Der Überfall war von langer Hand durch die Hamas vorbereitet und auch nicht etwa wegen angeblicher Not der „Palästinenser“ oder behaupteter Gefahr für die Al-Aksa-Moschee ausgelöst. Es ist ein religiöser Krieg, entsprechend dem Ziel der Hamas laut Aussagen ihrer Charta.

- Der Hohe Feiertag, an dem fast alle Smartphones und das Fernsehen ausgeschaltet bleiben, wurde perfide ausgenutzt.

- Israel unterschätzte den Kampfgeist der Hamas und dachte, durch Gewährung von Arbeitserlaubnissen zur Ruhe beizutragen.

- Israel konzentrierte sich in den letzten Monaten stark auf Judäa & Samaria (sog. Westbank), wo es eine enorme Ausweitung von Ausschreitungen und Terrorakten gegenüber Juden, aber auch von Arabern unter Arabern (mit über 120 Toten) gab.

- Zerstrittenheit innerhalb Israels und die Weigerung von vielen Reservisten, im Militär zu dienen, waren Signale der Schwäche für die Feinde.

- Die Hamas sucht politische Oberhand in J&S zu bekommen und sich auf die Zeit vorzubereiten, wenn Abbas wegfällt.

- Die Hamas demonstriert Stärke bzgl. der „Vernichtung Israels“ und will damit in der Gunst der „Palästinenser“ gewinnen.

- Hamas erhielt zweifellos grünes Licht vom Iran, der die Terrororganisation wesentlich finanziert und mit Waffen ausrüstet.

- Es gibt Verärgerung der „Palästinenser“ über die Annäherung Israels an Saudi-Arabien. Durch die Abraham-Abkommen drohte aus ihrer Sicht der israelisch-palästinensische Konflikt in den Hintergrund zu geraten.

- Die Hamas liebt – nach eigenen Aussagen – den Tod und feiert „Märtyrer“.

Wie kann die Situation geistlich eingeordnet werden?

- Biblisch gesehen ist der feindliche Angriff getrieben durch den Geist des Amalek. Gegen Amalek musste ja schon Mose kämpfen, als er im Gebet durch Aaron und Hur gestützt wurde (2. Mo 17, 10 ff). Mose besiegte zwar den damaligen Amalek, aber es heisst: „Krieg hat der HERR mit Amalek von Generation zu Generation (2. Mo 17, 16). Der böse Geist, der sich immer wieder gerade gegen Alte und Schwache richtete, wirkte durch die Jahrhunderte hindurch weiter. Lesen wir 5. Mo 26, 17 ff: „Denk daran, was Amalek dir getan hat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt, wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachzügler schlug, alle Schwachen hinter dir, als du erschöpft und müde warst…“

- Der Kampf gegen Israel ist letztlich ein Kampf gegen Gott, der Seinen heiligen Namen mit heiligem Eid an das jüdische Volk gebunden hat und deshalb auch der „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ über alle Generationen hinweg genannt werden will (2. Mo 3, 15).

- Israels Feinde sind deshalb Gottes Feinde. So heisst es in Ps. 83, 3 ff: „Siehe, Deine (!) Feinde toben, und die Dich hassen, erheben das Haupt. Gegen Dein Volk planen sie listige Anschläge, und sie beraten sich gegen die, die bei Dir geborgen sind. Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel“.

- Der HERR „erweist sich als Held gegen Seine Feinde“ (Jes 42, 13). Sein Name ist auch „HERR der Heerscharen“, HERR Zebaoth.

- Der Heilige Israels spricht: „Wer dich angreift, den werde ICH angreifen“ (Jes 49, 25). ER ist es, „der den Rechtsstreit Seines Volkes führt“ (Jes 51, 22). „Denn siehe, Deine Feinde, HERR, denn siehe, Deine Feinde werden umkommen. Es werden zerstreut werden alle Übeltäter“ (Ps 92, 10).

- Dass der weithin gerühmte Sicherheitsapparat Israels so verblüffend versagt hat, mag auf Klagelieder 2, 1 hinweisen: „Wehe, wie umwölkt in Seinem Zorn der HERR die Tochter Zion“. In dem Existenzkampf Israels kann man die Strafe Gottes wegen der extremen Zerstrittenheit und auch der Korruption im Land sehen. Wenn Gott zulässt, dass böse Nachbarn Seinem Volk Schaden zufügen, dann deshalb, weil durch Strafe Heilung im Volk geschehen soll und damit Gottes Plan für die Menschheit vorangetrieben werden soll.

- Mit Heilung hat der HERR schon spürbar begonnen: das vor kurzem noch völlig zerstrittene Volk hat zu einer seit Jahrzehnten nicht erlebbaren Einheit gefunden. Und zu Gottes Plan mit dem jüdischen Volk gehört wohl auch, dass Israel den Krieg gegen die Terroristen und das Böse auch zum Wohle der westlichen Welt führt.

- Psalm 106 greift die bewegte Geschichte Israels auf, die Geschichte von Schuld und Strafe einerseits und von Gnade und Rettung andererseits. „Ihre Feinde bedrängten sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. Oft errettete ER sie… Und ER gedachte um ihretwillen seines Bundes, und es reute Ihn in der Fülle Seiner Gnade.“ (V. 42 ff.)

- Ja, „der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht“. Israel wird nicht untergehen.

- „Im aufwallenden Zorn habe ICH einen Augenblick Mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade werde ICH mich über dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser“ (Jes 54, 8).

- „So spricht der HERR: Wenn Mein Bund mit dem Tag und der Nacht nicht mehr besteht, wenn ICH die Ordnungen des Himmels und der Erde nicht festgesetzt habe, dann werde ICH auch die Nachkommen Jakobs und Meines Knechtes David verwerfen…“ (Jer 33, 25)

Sacharja 9 kann uns verblüffende Hinweise auf die gegenwärtige Situation geben:

• V.3: „Tyrus hat sich zwar eine Festung gebaut, hat Silber wie Staub aufgehäuft und Gold wie Strassenkot. Doch siehe, der HERR wird es in Besitz nehmen und seinen Reichtum ins Meer stossen, und es selbst wird vom Feuer verzehrt.“

• Thyrus, ca. 80 km südlich von Beirut, ist nahe an dem Gebiet, von wo heute die Hisbollah den jüdischen Staat bedroht. Sie hat mit Milliarden von Dollar aus dem Iran „Gold wie Kot aufgehäuft“ für die Produktion Hunderttausender Raketen.

• V. 6: „So werde ICH den Hochmut der Philister ausrotten.“ Zwar müssen wir bedenken, dass die Araber, die sich heute “Palästinenser“ nennen, nicht Nachfahren der damaligen Philister (eines nicht-semitischen Volkes) sind, aber der Text spricht von Bewohnern von Gaza (V. 5).

• V. 7: „Und ICH werde seine blutigen Fleischbrocken aus seinem Mund wegreissen und seine abscheulichen Stücke zwischen seinen Zähnen hinweg.“ Sehen wir da nicht die Bilder des barbarischen Hamas-Massakers vor uns? Der HERR wird eingreifen, so dass nicht mehr der Tod verherrlicht wird.

• V. 11: „Um des Blutes deines Bundes willen lasse ICH deine Gefangenen aus der Grube frei, in der kein Wasser ist.“ Mehr als 220 Geiseln sind aus Israel irgendwo in den Untergrund von Gaza verschleppt worden.

• V. 13: „ICH habe Mir Juda als Bogen gespannt… ICH mache dich wie das Schwert eines Helden“. Die Armee Israels ist angetreten, die Hamas zu vernichten. Da geht es letztlich um einen Kampf gegen das Böse, einen Kampf auch stellvertretend für die westliche Welt.

• V. 12: „Kehrt zur Festung zurück, ihr auf Hoffnung Gefangenen!“ Das heißt: Kehrt zum HERRN zurück! Denn in Joel 4, 16 lesen wir: „Der HERR ist eine Feste für die Söhne Israel“. Schon jetzt wird berichtet, dass es während des Krieges einen geistlichen Aufbruch unter Juden gibt.

• Sacharja 9 eröffnet uns eine Perspektive zur Endzeit. Wir wissen nicht genau, wo wir jetzt stehen. Aber das Kapitel verheisst den wiederkommenden Erlöser.

V. 9: „Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir.“

Zum Autor: Winfried Balke promovierte im Jahr 1970 in den Wirtschaftswissenschaften. Einige Jahre arbeitete er als Leiter der Marktforschung für die Bereiche Veterinärmedizin und Pflanzenschutz bei Boehringer Ingelheim. Anschliessend engagierte sich Dr. Winfried Balke als Unternehmensberater für internationale Marketingberatung und Management bei PA Management Consultants in Frankfurt. Als Leiter für Aus- und Fortbildung, Management Development und Organisationsentwicklung bei der Norddeutschen Landesbank Hannover rundete er seine berufliche Laufbahn ab. Durch diesen Hintergrund wurden seine verschiedensten Vorträge und Predigten auch von der IVCG und “Christen im Beruf” sehr geschätzt. Seit 2003 lebt er mit seiner Frau in Israel. Als Autor schrieb Winfried Balke – seinem Schwerpunktanliegen entsprechend – die Bücher, „Bahnt einen Weg meinem Volk“, „Woche um Woche – Impulse aus dem Reichtum der Prophetenbücher“, „Fest verwurzelt“, „Aus beiden eins gemacht“, „Israel – Augapfel Gottes und Zankapfel der Welt“, „Führungszeugnis“ und „Die Offenbarung“.