Ria Doekes – Gründerin, Leiterin und Berichterstatterin
Die Non-profit-Organisation bietet praktische Hilfe, persönliche Zuwendung und effiziente Begleitung durch Ria persönlich und ihr Team: Unterstützung Holocaustüberlebender, therapeutische Hilfe für Kinder, Teenies, junge Familien und traumatisierte Menschen, Ermutigung äthiopischer Studenten, Ersthilfe für jüdische Einwanderer usw.
Wie denkst du darüber? fragen manche. Bist du für oder gegen Israel?
Als ob das eine Rolle spielen würde. Gott fragt uns nicht, was wir davon halten. Die Bibel spricht, meiner Meinung nach, eine klare Sprache: Das jüdische Volk ist Gottes Volk, Israel ist Gottes Land und Jerusalem ist Gottes Stadt. Weil Jerusalem Gottes Stadt ist, gibt es über Jerusalem nichts zu diskutieren. Dies ist die Stadt des grossen Königs. Der HERR hat ZION erwählt. Dies ist meine Wohnstätte (Psalm 132). An anderer Stelle wird es als Thron des Herrn bezeichnet.
Etwas an Israel und Jerusalem beunruhigt die Menschen oder hinterlässt ein unbehagliches Gefühl. Ich glaube nicht, dass es dabei um die Regierung Israels geht, die nicht in Ordnung ist (nennen Sie mir ein Land mit einer gerechten Regierung!), oder dass sie nicht wissen, was sie mit den sogenannten „Siedlern” machen sollen, oder mit Gaza, oder ... Wenn man weiter nachfragt, wird es still.
Es scheint, als sei Jerusalem, die Hauptstadt Israels, bereits jetzt dieser berauschende Kelch für alle Menschen in der Umgebung, der Trunkenheit und Vergiftung hervorruft, sodass man nicht mehr klar denken kann. Sacharja 12 fährt fort: Es soll geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wund reissen; und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln. (Sacharja 12,3 SLT)
Heute rufen die Nationen zum Frieden auf, aber sie schaffen Krieg. Ich erhalte viele Informationen, und leider haben auch wir, die einst christliche Niederlande, und einige Kirchen/Gemeinden den Weg verloren. Wir beten auf humanistische Weise – nach unserem Gefühl oder nach dem, was wir lesen – und nicht mehr nach dem Wort Gottes.
Ich lese noch etwas weiter in Kapitel 12. An jenem Tag werde ich alle heidnischen Völker, die gegen Jerusalem vorrücken, auslöschen. Segnet und verflucht nicht!
Seine Füsse werden bald auf dem Ölberg in Ostjerusalem stehen, und der HERR wird über die ganze Welt herrschen. An jenem Tag wird der HERR der einzige König sein und sein Name der einzige. Halleluja! (gemäss Sacharja 14,9)
Hat es eine tiefere Ursache, wodurch alles so unangenehm wird? Könnte es sein, dass es nicht so sehr darum geht, was Israel tut, sondern darum, wer Israel ist? Dass Gott mit all dem zu tun hat?
Gott ist damit beschäftigt, seine Agenda in unseren Tagen zu verwirklichen. Wir sind sehr dankbar, dass er seine Verheissungen erfüllt!
In der Zwischenzeit gibt es noch viel zu tun. Nach den Sommerferien müssen alle wieder in Gang kommen. Anträge auf Hilfe und Unterstützung, Besprechungs- und Besuchswünsche liegen auf dem Schreibtisch. Das Schwierige ist, dass es überall zu wenige Mitarbeiter gibt. Viele junge Menschen sind beim Militär. Andere, mit denen man jahrelang zusammengearbeitet hat, sind weggezogen. Somit gibt es viele Veränderungen. Dann kommen die Feiertage, Rosch Haschana, der Versöhnungstag und das Laubhüttenfest.
Natürlich setzen wir alle Therapien für Kinder fort. Alle Behandlungen konzentrieren sich darauf, posttraumatischen Stress bei Kindern durch Spiel- und Stimulationstherapie, Gruppenaktivitäten und Einzelbetreuung zu lindern. Wir arbeiten in den betroffenen Gemeinden, um Kindern zu helfen, mit Ängsten, Schlafstörungen und Verhaltensveränderungen umzugehen. Nach den Eskalationen vor zwei Jahren ist unsere Arbeit relevanter denn je. Im Sommer 2025 kämpfen viele Bewohner immer noch mit Ängsten, Einsamkeit und Verlustfolgen. Kinder, Eltern und sogar Grosseltern suchen nach Wegen, ihr Leben wieder zu stabilisieren.
Kibbuz Yad Mordechai – Musik ist heilsam
Wir glauben, dass echte Hilfe mit persönlicher Aufmerksamkeit beginnt. Deshalb haben wir im Kibbuz Yad Mordechai diesen Musikraum eingerichtet, ein sicherer Hafen für alle, die von der Gewalt an der Grenze zum Gazastreifen betroffen sind. Dieses Projekt, das durch das Erlernen von Musik tiefe Heilung bringt, zählt bereits 180 Schüler aus zehn umliegenden Gemeinden. Der jüngste Teilnehmer ist erst zwei Jahre alt, der älteste 95. Jeder zahlt einen kleinen Beitrag für den Unterricht, den Rest ergänzen wir mit Ihren Spenden. Musik hilft ihnen, Emotionen zu verarbeiten, Verbindungen zu knüpfen und ein Lächeln wieder zu erlernen – von Kleinkindern, die singen, bis zu Grosseltern, die Gitarre spielen.
Die Widerstandsfähigkeit der Menschen im Kibbuz Yad Mordechai inspiriert uns alle, auch die der Bewohner des Kibbuz Nir Am. Auch sie entscheiden sich für Hoffnung statt Verzweiflung. Dort wurde ein unterirdischer Schutzraum in einen Musikraum umgestaltet.
Inzwischen haben sich zwölf Jugendliche angemeldet. Der erste Unterricht wird nach den Feiertagen, Mitte Oktober, beginnen. Wir werden ihnen helfen, für die ersten drei Monate einen Teil der Unterrichtsgebühren zu bezahlen. Dann werden wir sehen, wie sich dieses Projekt entwickelt.
Es ist wieder sehr spannend, aber mit Ihrer Hilfe bleiben wir ihnen „Hand und Herz“, wie unser Name verspricht: Yad L'Ami – eine Hand für mein Volk.
Kibbuz Sufa – reinigen und bereitstellen für Rückkehrer
An jenem verhängnisvollen 7. Oktober 2023 wurde auch der Kibbuz Sufa von der Hamas schwer angegriffen. Terroristen drangen ein, ermordeten drei Bewohner und verletzten weitere. Einige wenige bewaffnete Kibbuz-Bewohner konnten jedoch manche der Angreifer ausschalten und so eine noch grössere Katastrophe verhindern. Daraufhin wurde die gesamte Gemeinde evakuiert.
Im vergangenen Jahr durften wir ihnen regelmässig helfen. Zwei Stunden lang waren wir mit vollbesetzten Autos unterwegs, um Häuser zu reinigen, damit die Menschen bei ihrer Rückkehr in ein ordentlich aufgeräumtes und sauberes Haus zurückkehren konnten, das nicht mehr an das Massaker erinnerte.
Im Januar wurden die Gärten und Grünanlagen von einer Gruppe niederländischer Männer angelegt. Letzte Woche waren wir wieder mit einer Gruppe aus Holland dort, um noch viele weitere handwerkliche Arbeiten zu verrichten und damit das Projekt abzuschliessen. Wir haben nicht nur mit angepackt, es gab auch viele Begegnungen und Gespräche, unter anderem mit den Frauen, deren Männer ermordet worden waren. Die Kleinen in der Kindertagesstätte bekamen einen Teddybären und die grösseren Kinder Lego. Dank Spenden durften wir allen Bewohnern einen Topf mit Teekräutern, zusammen mit einer schönen, handgeschriebenen Karte zur Ermutigung überreichen. Dieses Geschenk wurde mit grosser Freude aufgenommen.
Kibbuz Sa’ad – Tiere schenken Wohlbefinden
Aufgrund der Nähe zu Gaza leidet auch der Kibbuz Sa'ad unter anhaltendem Stress – vom Raketenbeschuss seit 2002 bis zu den jüngsten Eskalationen. Die Hunde- und Pferdetherapie bietet den Kindern der Schule in Sa’ad Hoffnung und Heilung. Auch im Therapiegarten und im Tierbereich lernen die Kinder durch verschiedene Aktivitäten, mit Ängsten umzugehen. Im Streichelzoo oder auf dem Bauernhof sind leider viele Tiere durch den Krieg, durch Raketen oder durch Stress ums Leben gekommen. Doch dank einer grosszügigen Spende konnten wieder neue Tiere angeschafft werden. Jedoch muss auch der Ort selbst komplett renoviert werden. Das werden wir in Angriff nehmen und viel Grün sowie spezielle Sitzecken für die therapeutische Begleitung einrichten. Zudem werden wir nochmals einige Tiere hinzukaufen. Diese ganze Anlage wird nicht nur Sa'ad, sondern der gesamten Umgebung zugutekommen. Dieses Projekt braucht Gebet und finanzielle Hilfe, und wir hoffen, dass damit das Leben all dieser Kinder wieder in geordnete Bahnen gelenkt und die Traumata gemildert werden können.
Bereits in Gang ist die Pferdetherapie. Zwanzig Kinder erhalten zwölf Wochen lang Therapie. Dann kommt eine neue Gruppe an die Reihe. Das Gleiche gilt für die Hundetherapie. Es kommen sechs Gruppen mit jeweils fünf Kindern, die ebenfalls zwölf Wochen lang therapeutisch begleitet werden. Danach wird gewechselt.
Kibbuz Zikim – surfen bewirkt Selbstvertrauen
Die Surftherapie hat Wunder gewirkt! Eine der Mütter schreibt: «Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihren Beitrag, durch den mein Sohn an einer unvergesslichen Aktivität auf dem Meer teilnehmen konnte. Er kam jedes Mal müde, aber zufrieden zurück, mit einem breiten Lächeln und strahlenden Augen. Tag für Tag sahen wir, wie er wieder eine Schwierigkeit überwand, kurz auf dem Surfbrett stehen blieb, hinfiel und wieder aufstand. Vor unseren Augen wuchs sein Selbstvertrauen, zusammen mit dem Gefühl des Erfolgs und der wiedergewonnenen Freude. Wir leben in einer komplexen Zeit voller Unsicherheiten und Herausforderungen, und unsere Kinder spüren das deutlich. Wir wissen nicht, wie sich das langfristig auswirken wird, aber wir sind sicher, dass wir ihnen durch solche Erfahrungen Widerstandsfähigkeit, Selbstvertrauen und Hoffnung für die Zukunft vermitteln. Vielen Dank für diese Chance!»
Wir haben versprochen, dieses Angebot im kommenden Jahr fortzusetzen.
Gaben für
Yad L’Ami – Helfende Hand für Mein Volk leiten wir zu 100 % weiter.