Bericht von Michael Yaron,
Pastor der Tehilat-Yah-Gemeinde:
Gemeindelokal «Beit Mosche» und Coronakrankheit
Ende August führten wir in unserem schönen neuen Gemeindelokal «Beit Mosche» einen Mini-Encounter (Seminar mit viel Gebet) durch. Ich hatte mich intensiv darauf vorbereitet bezüglich Lehre und geistlicher Bereitschaft. Der Anlass war reich gesegnet. Anschliessend gaben mehrere Personen Zeugnis davon, wie Gott an ihnen gewirkt hatte mit innerer Heilung und Befreiung von Süchten, mit denen sie jahrelang gekämpft hatten. Ich konnte das Adrenalin in meinem Blut spüren! Es war grossartig, Zeuge von Gottes Herrlichkeit und Kraft zu sein.
Ich war auch glücklich, dass wir gerade den Mietvertrag für ein weiteres Jahr verlängern konnten, nachdem wir einige vertragliche Uneinigkeiten mit unserer Vermieterin aus dem Weg geräumt hatten. Ich spürte den Eifer für Gott und die Freude daran zu sehen, wie Visionen, die wir viele Jahre erbeten hatte, nun Wirklichkeit werden.
Mein «Hoch» sank aber rasch. Ich fühlte mich erschöpft. Ein paar Tage lang ging es mir nicht gut. Ein PCR-Test zeigte ein positives Resultat. Ich bin mich an eine stählerne Gesundheit gewohnt – und jetzt fühlte ich mich so schwach. In derselben Woche erfuhr ich, dass ein guter Freund in meinem Alter, Pastor hier im Land, auf der Intensivstation gegen das Coronavirus um sein Leben kämpfte. In den vergangenen Monaten hatten sich einige Pastoren angesteckt und machten teils einen sehr schweren Krankheitsverlauf durch. Doch der Bericht von meinem Freund traf mich sehr. Während ich in Quarantäne war, unterlag er dem Virus und ging in sein himmlisches Zuhause ein.
Ich danke Gott für seine Nähe und meiner Frau, die mich mit Gebet, Fürsorge und früh angesetzter Behandlung mit Vitaminen und Medikamenten unterstützte, so dass ich die Krankheit mit nur wenigen Symptomen durchmachte. Allein in meinem Quarantänezimmer hatte ich viel Zeit zum Ausruhen, Hören von Lobpreis und Gebet. Wie in der Geschichte von Elia sah ich, wie Gott mir in seiner Gnade diese Zeit des physischen Ausruhens und der Erquickung schenkte.
Es ist für mich traurig zu sehen, dass aufgrund der Corona-Impfung so viel Trennung zwischen Menschen entstanden ist, ja regelrechte Gräben durch Familien, Freundschaften und Gemeinden ziehen. Doch wir dürfen es uns nicht erlauben, das Band der Einheit und Liebe in Gott aufzugeben, welche in uns ausgegossen ist und uns hilft, auch die Geschwister in Liebe anzunehmen, die anders denken als wir. Wir dürfen dem Feind keine offenen Türen überlassen, durch die er Eingang findet und Streit zwischen uns säen kann. Das Gebet ist unsere Waffe in diesen Zeiten.
Beit Mosche und die Tehilat-Yah-Familie (Tehilat-Yah bedeutet Lobpreis Gottes)
Wir danken Gott von Herzen für dieses neue Zuhause für die Gemeinde. Die Zeit der Renovierungen liegt hinter uns, und wir erleben Gemeinschaft, Gebet, Lehre und Anbetung. An dieser Stelle wollen wir auch für alle Gebete und erhaltenen finanziellen Gaben danken.
Wir wünschen uns, dass Beit Mosche ein Segen auch für andere wird, deshalb findet zum Beispiel das wöchentliche Morgengebet der Pastoren in unserem Gebetsraum statt. Oder andere Gemeinden und Gruppierungen benutzten unsere grosse Halle. Es wäre wunderbar, wenn jeder Raum in Beit Mosche so oft wie möglich für verschiedene Aktivitäten des Leibes Christi genutzt werden könnte: zuallererst für das Gebet, das hinter all unserem Handeln stehen soll.
Sabbatfeier mit vielen Gesprächen.
Einmal monatlich findet als wichtiger Event die Sabbatfeier an einem Freitagabend statt. Über die letzten Monate hinweg haben wir jedes Mal ein Anbetungsteam aus einer anderen Stadt für den Lobpreis eingeladen. Und manchmal leiten unsere Jugendlichen den Lobpreis. Danach sind die Herzen über der anschliessenden Mahlzeit weit offen für Gespräche, und es ist deshalb der ideale Anlass, um nichtgläubige Freunde einzuladen.
Neue Geschwister
Seit Anfang 2021, seit dem Zeitpunkt ihrer Einwanderung ist eine Familie aus Weissrussland Teil der Gemeinde. Sie waren während vieler Jahre in einem internationalen Vollzeitdienst tätig. Sie bringen eine wertvolle Harmonie in unsere Gemeinde und haben ein Herz für den Dienst. Ihre erste Frage ist immer: Wie können wir euch am besten helfen? Sie leiten einen russisch-sprachigen Haus¬kreis und kommunizieren mit uns in gutem Englisch.
A. ist eine junge Frau in ihren Zwanzigern. Bereits als Kind gab sie ihr Leben Jesus. Seit längerer Zeit spürte sie den Wunsch, bei Wycliffe Bibelübersetzungen mitzuarbeiten. Sie durchlief dazu einen Prozess der Entscheidung und Vorbereitung. Im August segneten wir sie für diesen Dienst. Sie ist die erste Person, die von Israel für den Übersetzungsdienst ausgesandt wird. A. wird in Kürze in die Philippinen reisen, wo ihre zweijährige Ausbildung zur Übersetzungsberaterin stattfinden wird.
N. ist mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder schon seit ihrer Kindheit Teil der Gemeinde. Ihre Familiensituation war keine leichte, und sie litt sehr darunter. Im Verlauf ihres Militärdienstes entfernte sie sich vom Glauben an Jesus. Nach einigen Jahren gelang sie an einen emotionalen Tiefpunkt. Am Ende fand sie zu Jesus zurück, und wir sind Zeugen ihrer seelischen Heilung geworden. Sie liess sich taufen und dient nun mit Schwerpunkt Evangelisation. Als Teil der Arbeit und Ausbildung reisen sie mit jungen Teams nach Indien oder Peru, wo sie mit den vielen jungen Rucksacktouristen aus Israel ins Gespräch über den Glauben kommen.
Das Schaftor – unser Gebetsraum
Der Gebetsraum ist das Herz von Beit Mosche. Wir nennen es Schaftor in Erinnerung and das Buch Nehemia (Kapitel 3,1). Anstelle unseres Montagabendgebetes besuchen wir hin und wieder als Gruppe ältere Personen, die nicht in die Gemeinde kommen können, um für sie zu beten und Gemeinschaft mit ihnen zu haben. Der Gebetsraum füllt sich langsam mit treuen Geschwistern, die regelmässig eine Gebetswache halten. Wir behalten das Ziel eines 24/7-Gebetsraumes vor Augen.
Maim Haim Hinam (= Lebendiges Wasser umsonst)
Maim Haim Hinam ist der Name des Vereins, über den alle Finanzen laufen. Dieses Jahr lernten wir zum ersten Mal Schlüsselpersonen in der Sozialabteilung der Stadtverwaltung von Rishon Le Zion kennen. Die Abteilungsleiterin leitet nun Listen von bedürftigen Personen, Holocaustüberlebenden und alleinerziehenden Müttern an uns weiter. So konnten wir vor Pessach und Rosch HaSchana (jüdisches Neujahr) zwei grosse Projekte durchführen und viele Personen mit Mahlzeitencoupons und Essenspaketen segnen. Unsere neue Küche in Beit Mosche ist nicht riesig, aber doch viel grösser als die klitzekleine Küchennische, die uns vorher zur Verfügung stand. Die Cafeteria-Ecke neben der Küche ist der perfekte Treffpunkt geworden. Bald können wir dort hoffentlich auch Menschen aus der Stadt mit verschiedenen Bedürfnissen willkommen heissen. Wir sind auch weiterhin in Kontakt mit dem Klub der Holocaustüberlebenden und einer Gruppe von Kriegsveteranen, alle russisch-sprachig. An einem ihrer Anlässe erhielten wird eine Medaille für unsere langjährige Tätigkeit unter ihnen. Wir bitten Gott jedoch für mehr Herzen und Hände, die willig sind, diese Menschen regelmässig zu besuchen.
Die Yaron-Familie
Roi wird im Januar 16. Er ist ein aufrichtiger Junge. Seine Liebe fürs Fussballspielen dauert an, und wir beten oft dafür, dass er sich Gottes Gegenwart in seinem Leben bewusst ist und weise Entscheidungen treffen kann. Ende Juni beendete Lia ihr Jahr in der messianischen Schule Makor HaTikva mit sehr guten Noten. Da der Weg nach Jerusalem so weit ist, kehrte sie dieses Jahr nach Rishon zurück, wo sie die Schüler ihrer Klasse bereits seit der Grundschule kennt. Sie singt in unserem Anbetungsteam mit und liebt Singen und Musizieren von Herzen. Seit Februar hat Lia wiederkehrende Herzrhythmusstörungen, die weiterer Abklärungen bedürfen. Matan ist gerade 11 geworden. Es ist nicht immer leicht für ihn, Rois jüngerer Bruder zu sein, da die zwei sehr verschieden sind. Wir beten deshalb, dass er seinen eigenen Weg finden wird und seine Sensibilität für den heiligen Geist mehr erkennen kann.
Gaben für Michael und Marianne Yaron und ihren vielfältigen Dienst leiten wir sehr gern weiter.