Hier gibt uns Shmuel Suran einige Informationen über Afrin in Syrien und deren Hauskirchen
Afrin ist eine Stadt in Syrien, die im Nordwesten am Fluss Afrin liegt, der mitten durch die Stadt fliesst. Afrin liegt im Verwaltungsbezirk von Aleppo und steht nach neuesten Informationen unter der Regierung der autonomen Rebellenfraktion, die diesen Teil Syriens kontrolliert.
Die syrische Regierung unter Bashir Assad hat hier keine Kontrolle, und die Regierung wird von ein oder zwei Rebellenmilizen geführt. Ein Teil von Aleppo steht unter der Kontrolle der Regierung, aber dieses Gebiet ist nicht unter ihrer Kontrolle.
Das hilft uns zu verstehen, dass internationale Hilfe kaum in dieses Gebiet gelangt, weil die syrische Regierung die meisten Grenzübergänge zu diesem Gebiet blockiert hat. Diejenigen, die Rettungs- und humanitäre Arbeit leisten, sind die "Weisshelme", eine Gruppe, die nur in von Rebellen kontrollierten Gebieten tätig ist.
Da die Stadt nahe der türkischen Grenze und in der Nähe mehrerer zerstörter Gebiete liegt, die von dem Erdbeben der Stärke 7,8 am 6. Februar betroffen waren, kann man davon ausgehen, dass es in dieser Stadt grosse Schäden gibt.
Das Problem ist, dass keine internationale Hilfe Afrin erreicht hat und keine Journalisten vor Ort waren, so dass in den Nachrichten nicht über Afrin berichtet wird. Die einzige Nachricht, die uns vorliegt, ist eine Depesche von AFTA, einer Gemeindegründungsorganisation unter der Leitung von Pastor Afeef Halasah von der Nazarenerkirche in Amman, Jordanien, in der berichtet wird, dass die Hausgemeinden in der Region Afrin ohne Unterkunft und Hilfe dastehen.
Einige der Familienmitglieder wurden dem Bericht zufolge getötet. Da Afrin so nahe an der Grenze zu Syrien liegt, kann man davon ausgehen, dass die Zerstörung weit verbreitet ist.
Afrin hat etwa 40’000 Einwohner, und da es in der kurdischen Region Syriens liegt, sind die meisten oder viele der Bewohner kurdischer Herkunft.
Der türkische Präsident Erdogan betrachtet das kurdische Volk nach wie vor als Feind des türkischen Staates, und es hat Zeiten gegeben, in denen Afrin von türkischen Streitkräften beschossen und zuletzt im Jahr 2018 angegriffen wurde, damit die türkischen Streitkräfte das kurdische Militär zurückdrängen konnten.
Einem lokalen Bericht zufolge hat Afrin bei dem ersten Beben am Montagmorgen des 6. Februar 50 Menschen verloren. Hunderte wurden verwundet und mehrere Gebäude stürzten im Stadtteil Jinderes in Afrin ein.
Es wird berichtet, dass die "Weisshelme" (syrischer Zivilschutz) in dem Gebiet mit wenig oder gar keiner ausgefeilten Ausrüstung operieren und mehrere Gebäude in zwei Hauptstrassen eingestürzt sind. Der syrische Zivilschutz hat Afrin und dieses Gebiet im Nordwesten Syriens für völlig verwüstet erklärt.
Bei den Hauskirchen im Bezirk Afrin handelt es sich höchstwahrscheinlich um einheimische Kurden, die wiedergeboren wurden und Jesus nachfolgen. Diese Hausgemeinden stehen unter der Zuständigkeit der Organisation AFTA, die nun um Hilfe für die Menschen in den Hauskirchen bittet, die obdachlos oder verletzt sind.